Gemeinsam für die ISH: Trägerschaft und Beirat stehen hinter der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Klima
Juni 17, 2020

„Mindestanforderungen an eine moderne Lüftungstechnik im Wohnhausbereich“

Zur Steigerung der Energieeffizienz in Wohngebäuden werden sinnvollerweise hohe Anforderungen an die Gebäudehülle gestellt,

um den Transmissionswärmeverlust möglichst gering zu halten – sprich: die Gebäude dicht zu machen. Damit soll sicher-gestellt werden, dass gerade in der kalten Jahreszeit möglichst wenig kostbare Heiz-energie unkontrolliert verloren geht. Durch die dichtere Bauweise findet jedoch – im Vergleich zu älteren Gebäuden – so gut wie kein Luftaustausch durch Ritzen und Fu-gen statt. Folglich muss der erforderliche Frischluftbedarf – laut DIN 1946-6 sind als Planungsgröße im Wohnungsbau ca. 20-30 m3 pro Person und Stunde anzusetzen – auf eine andere Weise gewährleistet werden.

Die klassische Fensterlüftung ist hierfür wenig geeignet, da sie weder komfortabel, durch mehrstündige Abwesenheit der Bewohner oft unpraktikabel, noch energetisch sinnvoll ist: Die teuer aufgewärmte Raumluft zum Fenster „rausblasen“, um dann kalte Außenluft in die Innenräume zu lassen, ist wenig behaglich und sicher nicht effizient. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hingegen erwärmt die Zuluft mit Ab-wärme und lüftet zugfrei. Weiterhin eignet sich die kontrollierte Wohnungslüftung ideal zum Schutz gegen das Eindringen von Lärm und Schadstoffen von außen.

Bei Sanierungen von Bestandswohngebäuden auf Effizienzgebäude-Niveau und dem Ersterwerb von auf Effizienzgebäude-Niveau sanierten Bestandswohngebäuden gemäß Ziffer 5.2 BEG werden die Kosten der energetischen Sanierungsmaßnahmen sowie die Kosten der mitgeförderten Begleit- und Nebenarbeiten gefördert. Dabei müssen auch Einbau und Erneuerung von Wohnungslüftungsanlagen gefördert wer-den.

Eine mechanische, ventilatorgestützte Lüftungstechnik gewährleistet eine kontinuierliche, komfortable Frischluftversorgung – auf kleiner Lüftungsstufe auch dann, wenn das Haus oder die Wohnung tagsüber „unbewohnt“ ist. Der Markt der Wohnungslüftungsgeräte bietet für jeden Bedarf und für jeden Anwendungsfall die richtige Lösung: dezentrale, raumweise arbeitende Geräte und Zentralanlagen für Wohnhäuser und einzelne Wohnungen. In Verbindung mit einer Wärmerückgewinnung und einer Bedarfsregelung stellt die mechanische Lüftung eine besonders energieeffiziente Lösung dar. Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der Filterung von Schadstoffen bzw. Allergenen wie zum Beispiel Pollen aus der zugeführten Frischluft. Nicht zuletzt gewährleistet der ordnungsgemäße Betrieb einer mechanischen Lüftungsanlage die kontinuierliche und zuverlässige Abfuhr von Luftschadstoffen, die in der Wohnung von Einrichtungsgegenständen oder aus Baumaterialien freigesetzt werden, und eine maximale Raumlufthygiene sowie eine sichere Vermeidung von Schimmelbildung.

Aus diesen Gründen sehen der BDH Bundesverband der Deutschen Heizungsindust-rie e. V. und der FGK Fachverband Gebäude-Klima e. V. in der mechanischen, venti-latorgestützten Lüftungstechnik einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Ener-gieeffizienz von Gebäuden und eine sinnvolle und zukunftstaugliche Lösung zur Frischluftversorgung von Wohngebäuden. Um dabei ein Mindestmaß an Energieeffizi-enz und Komfort sicherzustellen, sollten die Wohnungslüftungsgeräte und -anlagen aus Sicht des BDH und FGK folgende Kriterien erfüllen:

  • Leistungsfähige Luftfilterung zum Schutz vor dem Eintrag von Schadstoffen wie Feinstaub und Allergenen
  • Integrierte Wärmerückgewinnung
  • Sicherstellung einer angemessenen Innenraumluftqualität durch eine kontinuierli-che Abfuhr von Feuchtigkeit und Schadstoffen
  • Möglichkeit der Bedarfsregelung, beispielsweise nach Feuchte, CO2-Gehalt in der Raumluft, Anwesenheit
  • Regelbarkeit durch den Nutzer nach individuellen Anforderungen
  • Wirksamer Schutz gegen Schallimmissionen sowie eine Limitierung der von den Geräten bzw. Anlagen selbst erzeugten Schallemissionen
  • Einhaltung der Ecodesign-Richtlinie
  • Wartungsfreundlichkeit und Hinweise auf Instandhaltungsintervalle für einen hygie-nisch einwandfreien Betrieb.